Immission durch NH3

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Aus der resultierenden NH4-Konzentration im Vorfluter wird die NH3-Konzentration berechnet. Bekanntlich steht Ammoniak mit Ammonium über den pH-Wert und die Temperatur im Gleichgewicht, Emerson (1975):

 

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Je höher die Temperatur T [°C] und der pH-Wert, desto höher auch der Ammoniakanteil im Wasser. Gefährdet sind daher vor allem Lebewesen in kleinen, unbeschatteten Fliesgewässern. Zur Ermittlung der maßgeblichen NH3-Konzentration im Vorfluter werden also die NH4-Konzentration, der pH-Wert und die Temperatur T am Berechnungspunkt benötigt.

 

Bei jedem Zeitschritt, bei dem eine Entlastung durch das Mischsystem oder eine Einleitung durch das Trennsystem (Q(Einleitung) > 0.1 Q(Basisabfluss im Vorfluter) stattfindet, wird die Ammoniak-Dosis (als c(NH3)×dt) im Vorfluter aufsummiert und mit der kritischen Dosis verglichen. Überschreitet die aktuelle Dosis die kritische, so wird das Ereignis als kritisches Ereignis bezgl. Ammoniak betrachtet. Die kritischen Ereignisse werden über die Simulationszeit aufsummiert und am Schluss wird die Anzahl kritischer Ereignisse pro Jahr berechnet und ausgegeben.

 

Es ist zu beachten, dass nur kritische Ereignisse auftreten können, wenn es Entlastung oder Einleitung gibt. Eine Vorbelastung des Vorfluters mit Ammonium alleine kann kein kritisches Ereignis erzeugen. Die Vorbelastung erhöht einfach die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Einleitung die kritische Dosis überschritten wird. Dies wurde bewusst so gewählt, da ja Beeinträchtigungen durch die Siedlungsentwässerung bei Regenwetter beurteilt werden sollen.